Kino Marabu Gelterkinden

Kino Marabu Gelterkinden
Kino Marabu Gelterkinden
Kino Marabu Gelterkinden
Kino Marabu Gelterkinden
Kino Marabu Gelterkinden
Kino Marabu Gelterkinden
Kino Marabu Gelterkinden
Kino Marabu Gelterkinden
Kino Marabu Gelterkinden
Kino Marabu Gelterkinden
Kino Marabu Gelterkinden
Kino Marabu Gelterkinden
Kino Marabu Gelterkinden

Kino Marabu Gelterkinden

Erhalt der Kinoarchitektur
Einer der letzten Zeitzeugen aus den 1950er-Jahren

 

Im August 2015 wurden wir, Lehner + Tomaselli AG, sowie zwei weitere Architekturbüros vom Verein Marabu zur Teilnahme an einem Studienauftrag dem Titel «Marabu 2020, Vision für ein Kulturzentrum im Oberbaselbiet» eingeladen. Die Studie sollte eine grundsätzliche Idee für die anstehenden Sanierungen und die Raumnutzungen enthalten. Im Vordergrund stand, einen möglichst optimalen Betrieb zu gewährleisten.

 

Der Verein Maraubu wählte das im Oktober 2015 eingereichte Konzept von lehnertomaselliarchitekten zur Weiterbearbeitung und Realisierung aus.

 

Das Vorderhaus wurde 1822 ursprünglich als Schule gebaut. Ende der 1950er-Jahre wurde das Kino auf dem ehemaligen Schulhof im Hinterhof erstellt. Die unverwechselbare Kinoarchitektur sorgt für den Charme und macht das Kulturzentrum so beliebt. Der Erhalt eines der letzten Zeitzeugen mit dem besonderen Charme war aus denkmalpflegerischer Sicht wichtig. Das Gebäude ist kommunal schützenswert und war praktisch unverändert im originalen Zustand erhalten. Alle Eingriffe erfolgten unter maximaler Rücksichtnahme und dem Ziel die Architektur der 1950er-Jahre zu erhalten.

 

Mit dem neuen geschaffenen Foyer an der Schulgasse ist, wird das im Hinterhof versteckt liegende Kinogebäude neu von der Schulgasse erlebbar. Das Marabu gewinnt damit an Präsenz im Dorfkern und die Wahrnehmung sowie die Wichtigkeit in der Region werden gestärkt.

 

Beim Umbau des Marabu mussten einige besondere Herausforderungen gelöst werden. Der bestehende Gewölbekeller wurde funktional in das neue Raumkonzept integriert. So wurde aus dem ehemaligen Tankraum der Ölheizung die fehlende Künstlergarderobe, ein Schmuckstück. Ebenfalls konnten betriebliche Abläufe, durch die Schaffung von neuen Lagern und Technikzonen optimiert werden. Die Schnittstellen zwischen den Bauten aus verschiedenen Epochen und die Anforderungen an den neusten Stand der Bautechnik konnten ebenfalls bewältigt werden.

Die nicht mehr tragfähige Dachkonstruktion über dem Kinosaal wurde ersetzt - bei gleichzeitigem Erhalt der schützenswerten Gipsdecke im Innern. Unter der Bewahrung der schützenswerten Bausubstanz wurden sämtliche haustechnische Installationen sowie die komplett energetische Sanierung vollzogen. Brandschutz- und akustische Massnahmen wurden subtil in die Architektur integriert. Fluchtwege durch den Innenhof konnten unter Berücksichtigung der nachbarschaftlichen Verhältnisse sichergestellt werden. Die Anforderungen der energetische Sanierung hatte Einfluss auf den Bauablauf. Beispielsweise wurde die Dämmung der Aussenwände, aufgrund der ungewissen Kostensituation, erst im Verlauf der Ausführung definitiv entschieden. Die Erweiterung des Foyer im Vorderhaus erforderten einen unerwarteten, komplexen Eingriff in das Tragwerk des bestehenden Hauses. So musste eine Bruchsteinwand aufwändig unterfangen und eine Decke statisch ertüchtigt werden.

Trotz der Lage im Dorfkern konnte, in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege erreicht werden, dass Photovoltaikmodule auf den nicht sichtbaren Dachflächen installiert werden konnten. Für dieses pionierhafte Projekt in der Kernzone konnte die Firma die Solarspar als Partner für die Finanzierung und den Betrieb gewonnen werden.

 

 

In der Anfangsphase von 2015 bis 2020 war der Verein Marabu unser Auftraggeber. Ab 2020 übernahm die Stiftung Marabu, Kulturzentrum für das Oberbaselbiet, diese Aufgabe.

Den ursprünglichen Entwurf haben wir kontinuierlich weiterentwickelt, je besser wir das Gebäude kennen- und verstehen gelernt haben. Auch die die Anforderungen des Vereins als Nutzer haben sich immer weiterentwickelt, wobei das Ziel, die langfristige Nutzbarkeit des Marabu sicherzustellen, von Anfang an verfolgt wurde. Mit der Gründung der Stiftung im Jahr 2020 wurde die Vertretung der Bauherrschaft professioneller, aber auch komplexer. Es galt nun die Berücksichtigung der Wünsche und Erwartung verschiedener Interessensgruppen zu berücksichtigen. Während des gesamten Entwurf- und Bauprozesses war der Umgang mit den limitierten finanziellen Ressourcen eine sehr grosse Herausforderung.

 

 

Bauherrschaft Stiftung Marabu Kulturzentrum des Oberbaselbiet
Baubeginn März 2022
Fertigstellung März 2023
Visualisierungen RendeRisch Architekturvisualisierungen
Photovoltaikanlage 20 kWp Leistung
Abrechnung ZEV
E-Mobility Bereitstellung